Gegenwelt

Wenn du auch weißt,
wie sehr die Welt im Argen liegt –

wie atmest du auf, wenn
über dir gemessenen Flügelschlags
ein Reiher fliegt


Ohne sie

Meine Uhr ist stehengeblieben,
nach Stunden erst merke ich es.
Es ist eine altmodische Uhr,
man muss ihre Zeiger – den großen,
den kleinen – von Hand den verpassten
Stunden hinterher schicken, drehen
und drehen, bis beide wieder zeigen,
was laut Nachrichtensprecher
die Stunde geschlagen hat.

Ich schaue den Zeigern zu,
wie sie der verlorenen Zeit
nachhinken, in der ich ohne sie
gelebt habe. Uneinholbar bin ich
einfach weitergelaufen.


In der Wüste

Über dem heißen Asphalt
der Straße der Zickzackflug
einer Libelle, taumelnd,
vielleicht ermattet schon –
ausgeliefert der wasserlosen
Wüste Stadt.


Schwarzgefiedert

der Wald, wenn Nachtvögel
lautlos
durch meine Träume ziehn.

Am Morgen der Wald versunken.
Federn
in meiner noch schlafenden Hand.


Schein-Werfer

Wenn schrläg hinter meinem Haus
die Sonne untergeht, kann es passieren,
dass sie beim Sinken aus dem
Fenster gegenüber mir Lichtblitze
ins Zimmer schleudert.

Es scheint (aha, es scheint nur so!),
dass dieses Gleißen aus purem Licht
besteht. – Wenn ich denn wüsste,
was Schein und Licht unterscheidet.
May be it's just reflection, in any case.